Rüdiger ist ja für ein Jahr zum Freiwilligendienst in Palästina. Von ihm selbst lese ich zur Zeit per E-Mail, per Chat und in seinem Blog. Leider hat er ein Problem mit der Kamera, die er dabei hat, daher gibts von ihm noch keine Bilder. Erst wenn er nach dem ersten Besuch seiner Freundin dort eine andere Kamera hat, wird es auch von ihm Bilder geben.
- Auf dem Dach des Österreichischen Hospiz in der Altstadt von Jerusalem
- Brauereiführung in Taybeh
- Nach der Stadtralley in Jerusalem
Zu Rüdigers Eindrücken siehe sein Blog: Rüdiger schreibt. Woher ich jetzt doch Bilder habe? Nun, es gibt einen wöchentlichen Newsletter, der von Tobias Pietsch, auch ein Freiwilliger, der in Jerusalem in einem Projekt arbeitet, erstellt wird. Er sendete diese Bilder mit und nach kurzer Rückfrage, darf ich sie hier veröffentlichen, ebenso Ausschnitte aus seinen Texten, wenn es gerade passt. Danke Tobias, falls ihr mit ihm Kontakt aufnehmen wollt, dann schreibt mir, ich leite das an ihn weiter.
Ich wollte mit diesem ersten Bericht warten, bis ich einen Link zu einem etwas ausführlicheren Beitrag von Rüdi setzen kann, deshalb erst jetzt die Bilder und die Zusammenfassung.
Aus den Rundbriefen der Freiwilligen im Nahen Osten
Ich werde überwiegend aus den Mails zitieren, zuerst jeweils ein, zwei Sätze zum allgemeinen Teil, zu Rüdi und denen, die in Talitha sind, steht jeweils der zweite Teil, wenn möglich mit dem Namen des Autors. (Falls irgendjemand von euch Freiwilligen etwas hinzufügen möchte, oder nicht genannt werden will, bitte Rückmeldung an mich.)
3.9.08 Grün
Tobias: „nach sechs Tagen in Israel und Palästina kommt hier unser erster Wochenbericht, der über die Lage, die Arbeit in den Projekten und uns Freiwillige kurz informiert.
Heute endet unser „On arrival training“, ab morgen arbeiten wir alle regulär in unseren Projekten. Während des OAT waren wir in Beit Jala, Bethlehem, Jerusalem, Ramallah und Taybeh. In allen Städten haben wir uns sicher und wohl gefühlt. Die Sicherheitslage ist stabil und es gibt keinen Anlass zur Beunruhigung. Auch unsere Vorgänger bestätigten das Bild und informierten uns über Sicherheitsangelegenheiten.
Unser Flug verlief gut und angenehm; nach anfänglicher Hektik wegen Rüdis Verspätung und späterem Abflug in Frankfurt. Die Einreise in Tel Aviv hat im Großen und Ganzen gut geklappt. Außer Tobi hatten wir überhaupt keine Probleme, er wurde unangenehmer Weise ca. 40 Minuten lang alleine befragt und hat letztendlich ein 6-Wochen Visum bekommen.
Mittwoch: Gemeinsam mit den BMWlern sind wir von Bethlehem nach Ramallah und gleich weiter nach Taybeh, ein kleines christliches Dorf nördlich von Ramallah. Dort haben wir eine Brauereiführung in Palästinas einziger Brauerei gemacht, eine sehr alte Kirche und eine Kirchenruine angeschaut. Danach waren wir in Ramallah, haben das Grab von Jassir Arafat und die Mukata (PLO-Sitz) besichtigt und sind durch die Innenstadt und über den Markt geschlendert.“
Rüdi: „Recht schnell wurden den Freiwilligen in verschiedenen Bereiche zugeteilt, so dass wir feste Verantwortliche für die jeweiligen Aufgaben haben. Dennoch arbeiten wir natürlich zusammen.
Bisher haben wir im Gästehaus mitgearbeitet, sowie in der Boarding section (haben also die Mädchen im Internat kennengelernt und die ersten Hausaufgabenbetreuungen durchgeführt).“
10.9.08 Grün
Tobias: „die Eingewöhnungsphase geht so langsam zu ende, die Arbeit in den Projekten beginnt. Gestern haben wir uns alle in Talitha getroffen um eine Dinge in der Ländergruppe zu besprechen. Vor allem die Visa-Angelegenheiten und die Wohnungsproblematik. Visa sollten alle von uns bekommen: Talitha läuft wahrscheinlich über Redeamer, Katrin übers Projekt und der Rest über das ForumZDF. Schlechter sieht es bei der Wohnungssuche für Katrin und Leo aus: Leo wohnt zur Zeit im Hostel, Katrin im WBC. Heute habe ich ein Wohnungsangebot per Mail bekommen. Katrin hat angerufen und schaut sich zwei Wohnungen an. Hoffentlich finden wir schnell etwas, da der jetzige Zustand nicht ideal ist.“
Eva: „Uns geht es allen nach wie vor sehr gut! Langsam wird das Arabisch immer besser, aber wir haben mit den vielen Vokabeln doch zu kämpfen. Nächste Woche werden wir beginnen im Unterricht mitzuhelfen, die Stundenpläne dazu erstellen wir heute Nachmittag. Die Boarding Section besucht ab Donnerstag ihre Familien, so dass wir etwas Zeit haben, uns in der WG einzurichten. Und natürlich um fleißig arabisch zu lernen.“
17.9.08 Grün
Tobias: „Gestern waren viele von uns beim Gemeindeabend der Church of the Redeemer für die neuen Volontäre. Eine sehr gute Gelegenheit weitere deutsche Volos kennen zu lernen. Das ganze Jahr über gibt es auch ein interessantes Programm für Freiwillige. Der Ramadan beeinflusst Leben und Arbeit einiger von uns immer noch. Vieles läuft erst in 2 Wochen wieder wenn der Fastenmonat vorbei ist. Bei den Visa machen wir große Fortschritte: alle haben ihre Gesundheitszeugnisse gemacht und ich habe die Antragsformulare besorgt. Wir können los legen. Einen Rückschlag gab es bei der Wohnungssuche: nachdem wir eine sehr gute Wohnung gefunden haben, hat es zu lange gedauert bis wir zusagen konnten. Dann war die Wohnung auch schon wieder weg. Die Sicherheitslage ist nach wie vor sehr ruhig. Vor allem in Jerusalem, Bethlehem und Beit Jala gibt es nicht was uns beunruhigen sollte.“
Rüdi: „Ende der letzen Woche haben wir unsere letzten Intensivstunden für arabisch bekommen. Ab jetzt werden wir lediglich ein bis zweimal die Woche Unterricht in arabisch haben. In der Boarding section war es in der letzten Woche auch sehr ruhig, da die Mädchen aus dem Internat von Donnerstag bis Samstag nicht da waren. Am Sonntagabend waren einige Talithas auf einer palästinensischen Hochzeit. Und seit Montag werden wir nun auch im Unterricht eingesetzt. Zunächst haben wir uns die Stunden zwar nur angeschaut, aber in den nächsten Tagen und Wochen werden wir dann unser Bestes tun um die Lehrer in Unterrichtseinheiten, wie Gruppenarbeiten tatkräftig zu unterstützen.“
25.9.08 Grün
Tobias: „etwas später als gewohnt der Wochenbericht für diese Woche, da ich bis gerade eben mit einer Delegation unterwegs war.
Trotz des Anschlags am Montag Abend ist die Sicherheitslage sehr gut. Für alle die es nicht durch die Medien mitbekommen haben: ein 19 jähriger Araber aus Ostjerusalem ist am Montag Abend am New Gate in eine Gruppe israelischer Soldaten gerast und hat 17 Soldaten verletzt. Das einzige, was wir in Jerusalem mitbekommen haben, waren die Sirenen der Ambulanzen und der Lärm einiger Helikopter. Schon am nächsten morgen war nichts mehr zu sehen. Die Polizei- und Militärpräsenz wurde ein wenig erhöht.
Weiterhin schlecht sieht es bei der Wohnungssuche aus. Erfreulicherweise wurde aber das Buget erhöht, sodass nun in einem größeren Spektrum gesucht werden kann.“
Eva: „Nach einem anstrengenden Wochenende mit bis zu 200 Gästen ist es jetzt erst mal wieder ruhiger bei uns. Allerdings hat das englische Patenschaftsprogramm letzte Woche auch begonnen, so dass wir damit einiges zu tun haben werden. Im Ausgleich dafür sind dann aber nächste Woche schon wieder Ramadanferien.“
Weitere Berichte folgen, falls es für alle Beteiligten weiterhin so ok ist.
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