Im Artikel zum Kommentarspam ergaben sich durch die Kommentare bei mir einige weitere Gedankengänge. Da es ein bisschen lang für einen Kommentar ist, gibt’s das als eigenen Beitrag. Es ging darum, dass es unhöflich ist nicht mit seinem Namen zu kommentieren.
Das Netz ist von Menschen gemacht
Meines Erachtens scheinen im Netz auch einige, die nicht spammen nicht so ganz verstanden zu haben, dass auch im Netz andere Menschen unterwegs sind. Es fällt mir immer wieder auf, dass manche sich im Netz ganz anders verhalten, als sie es im Alltag tun würden. Der Stil und der Ton in einigen Foren und auf manchen Webseiten ist zuweilen weder höflich noch freundlich, sondern ganz oft mit einer Anspruchshaltung an andere, die ich mir im Alltag nicht vorstellen kann.
Frank, der viele Plugins für WordPress entwickelt schrieb vor kurzem auch einen Beitrag, in dem er auf das Verhalten mancher Besucher einging. Ich schrieb da schon in einem Kommentar, dass ich zuweilen beim Lesen, seine guten Nerven bewundert habe.
Ich glaube nicht, dass sich ähnlich viele, wie im Netz im Alltag verhalten, ein Beispiel in den Kommentaren dort war: „niemand käme auf die Idee einen Gartenarbeiter zu fragen, ob er mal eben einen zwanzig Meter langen Graben für 20.-€ schaufeln würde„. Im Netz jedoch gibt es jedoch häufig Anfragen, ob nicht mal eben dieses oder jenes umsonst oder eben für wenige Euro gemacht werden kann.
Klar manche wissen nicht, wieviel Zeit im Erstellen einer Webseite, beim Einrichten eines Blogs oder Erstellen eines Plugins vergeht. Hinzu kommt, dass es in diesem Bereich viele gibt, die das eben ganz billig machen. Der Neffe einer Bekannten, der noch Schüler ist, macht einen ganzen Webauftritt für 50.-€. Dass diese Arbeiten qualitativ mit der Arbeit von Profis nicht vergleichbar sind, sehen Kunden häufig nicht. Auf den ersten Blick in ihrem Browser sieht es aus wie eine Webseite, dass erfolgreiche Seiten auch technisch einigen Ansprüchen genügen müssen, ist vielen zunächst nicht klar.
Aber dieses fehlende Wissen erklärt nicht die Art, wie einige sich im Netz verhalten, unfreundlich und mit dem Anspruch, dass _man_ für sie dieses oder jenes tut. Erstaunlich finde ich, dass manche glauben, dass andere Menschen nichts anderes zu tun haben, als für kostenlose Software auch noch individuellen, kostenlosen 24/7-Support anzubieten.
Es gibt auf der Seite der Besucher einige, die weder höflich, noch freundlich sind.
Das Netz sollte für Menschen gemacht sein
Jedoch gibt es auf der Seite der Anbieter von Webangeboten ebenso Menschen, die ihre Angebote keineswegs für Menschen machen. Die sind innerhalb ihres Angebots vielleicht noch höflich und freundlich, aber um ihr Angebot erfolgreich zu machen ist ihnen jedes Mittel recht.
Kathrin schreibt in ihrem Kommentar, es drehe sich noch lange nicht alles um Suchmaschinen, die größten und erfolgreichsten Blogs seien auch ohne zu spammen dahin gekommen, wo sie heute sind.
Tja, ob und wieviel sich um Suchmaschinen dreht hängt meines Erachtens davon ab, was man mit einem Blog erreichen will. Einige hoffen schon, dass sich mit – ab und zu mal irgendeine Nachricht kopieren und zwei, drei Videos – ein Blog aufsetzen lässt, welches sie durch Werbeeinnahmen reich macht.
Wer dieses Ziel hat, will nur ungefiltert möglichst viele Besucher, die auf irgendeine Werbeeinblendung klicken. Ich denke nicht, dass solche Blogs auf Dauer Erfolg haben, aber es lässt sich eben auch mit Werbeklicks und Spam Geld verdienen.
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen auch mit bloggen Geld zu verdienen, solange der Inhalt stimmt, das habe ich ja auch schon im Beitrag zu Trigami ausgeführt. Ich bin jedoch überzeugt, dass langfristig erfolgreiche Blogs nur von Autoren stammen, die nicht nur deshalb schreiben, weil sie Geld dafür bekommen.
Für mich ist bloggen nicht in erster Linie ein Job, sondern Spaß am Schreiben. Ich schreibe schon immer viel und gerne. Als Teenager in Tagebuchform, später teils in Briefen, teils als Text, manchmal als Vorlage für Referate, aber auch Dokumentationen, seit einigen Jahren natürlich auch in elektronischer Form, als Mails usw. Deshalb ist für mich bloggen die logische Weiterentwicklung dessen, was ich schon seit Jahren mache.
Bei vielen Blogs habe ich den Eindruck, dass diejenigen gern schreiben und Spaß am Schreiben selbst haben. So ab und zu begegnen mir jedoch auch Blogs, bei denen ich das Gefühl habe, sie entstehen aus anderen Gründen. Manche weil sie hoffen mit Werbung Geld zu verdienen, andere weil sie sich profilieren wollen. Solche Blogs mag ich nicht und lese ich dann halt einfach nicht.
Was jedoch bleibt sind manche Spammer, die keinerlei Interesse am Bloggen haben, sondern die ausschließlich schnell mit Werbung Geld verdienen wollen, diejenigen spammen in Kommentaren anderen Blogs, mit Kommentaren ohne Inhalt und statt einer Namensangabe gibts dann eben ein Keyword. Ich fürchte manche dieser Blogs verdienen noch immer Geld durch Werbung, denn sonst würde sich das Links sammeln ja nicht lohnen. Dass das klappt, dass sich immer wieder jemand findet, der auf Spam reagiert finde ich schon erstaunlich.
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