Wenn Nahestehende sterben, sind im Umfeld die meisten Menschen verständnisvoll. Trauer darf zunächst einmal sein. Tränen, weniger Interesse an Alltäglichem, keine wilden Partys all das ist anfangs gesellschaftlich akzeptiert.
Trauer, ist laut Wikipedia, „eine, durch einen schwerwiegenden Verlust verursachte, Gemütsstimmung, die etwa durch den Verlust einer geliebten oder verehrten Person, durch einen ideellen Verlust oder die Erinnerung an solche Verluste hervorgerufen wird.„
Verschiedene Theorien und Modelle befassen sich damit wie Trauer eingeordnet werden kann. Doch Trauer soll ein Ende haben. Wenn Trauer zu lange dauert kann Trauer eine krankhafte Diagnose sein.
Tage, Monate, Jahre der Trauer
Sowohl Fachleute, wie auch gesellschaftlich gibt es je nach Verlust verschiedene akzeptable Zeiträume der Trauer.
Es gibt die Verluste, die Teil des Lebens sind. Die Großelterngeneration stirbt. Ist man selbst erwachsen wenn die Großeltern sterben, dann ist es traurig. Meist ist es jedoch nicht traumatisch, denn es ist der natürliche Lauf des Lebens.
Schwieriger ist es meist bei den eigenen Eltern. Selbst wenn diese erst in hohem Alter sterben, so ist die Trauer für die Kinder größer.
Todesfälle außerhalb des üblichen Lebensablaufs wie Geschwister oder gar Kinder sind meist traumatisch. Ein Trauma ist schlimmer als die übliche Trauer. Geschwister, Eltern brauchen häufig professionelle Unterstützung um den Verlust zu verarbeiten.
Feste Trauerzeiten
Meine Großmutter kannte noch feste Trauerzeiten, die sich auch in Trauerkleidung ausdrückten. Da war klar, für welche Nahestehenden welcher Zeitraum angemessen war. Die angepasste Kleidung, anfangs schwarz, später gedeckte dunkle Töne hatte Vorteile. Es brauchte keine Erklärung, auch Außenstehende konnten erkennen, in welchem Trauermoment jemand war.
Vermutlich stammen die gesellschaftlich akzeptablen Trauerzeiten noch aus solchen Bräuchen.
Manche kollektive Trauer wirkt auf mich mehr nach Brauch, als nach persönlicher Trauer.
Tatsächliche Trauerzeiten
Die tatsächlichen Trauerzeiten variieren. Manche Menschen trauern lange. Einige Menschen trauern sehr heftig und kürzer. Ob Außenstehende die Trauer einer Person erkennen können ist ebenso verschieden.
Zuweilen kommt es zu einem weiteren Verlust, während jemand noch in der Trauerzeit ist. In solchen Fällen dauert es oft länger bis die Verluste verarbeitet sind.