Heute Morgen bin ich zum Schweizer Bahnhof getrabt um wieder mal ein paar Fahrkarten zu kaufen.
Der Schalter war noch nicht offen und zwei andere deutsche Staatsbürger (eine Frau und ein Mann) standen vor mir da.
Um punkt 6:50 Uhr kam der Schweizer Kartenverkäufer und grüßte uns mit einem „guten Morgen“. (Naja, es war ein Schweizer, also verwendete er einen leichten Dialekt.
Die brummte ihn an: „Eine Tageskarte.“
Er fragte nach:
„Für welchen Bereich wollen Sie die haben?“
„Frauenfeld“
Das wars. Er gab die Karte aus und sie bezahlte. Thema erledigt.
Kein Tschüss oder so…
Dann kam der Mann.
„Kloten“
Der Verkäufer war sehr aufgeweckt und fragte:
„Kloten Flughafen oder Kloten?“
„Kloten Flughafen“
„Einfach oder Retour?“
„Einfach“
Auch das war’s. Ich brumme nicht mal meinen Spiegel im Bad auf diese Weise an. Da hätte ich Angst, dass der Spiegel zersplittern würde…
Ich bin dann dran gewesen und habe erst mal guten Morgen gesagt. Er strahlte mich an und grüßte mich ebenfalls.
Dann gab ich meinen Fahrkartenwunsch bekannt und fügte noch ein „bitte“ hinzu.
Wir unterhielten uns noch über irgend etwas belangloses (kein weiterer Brummdeutscher in der Schlange) und wünschten uns noch einen schönen Tag.
Dann ging ich meines Weges.
Vor dem Zug
Eine Frau, die auf schwäbisch gesagt „Ihre Lätsch nahzoge“ hat, bahnte sich ihren Weg zum Wagon.
Am Rand stand ein fröhlicher, schweizer Schaffner und schaute sich um.
Wir grüßten uns mit einem „Gruezi“ und alles war gut. Die Brummfrau wäre fast umgefallen, da sie vermutlich nicht erwartet hat, dass ein Fahrgast sich mit dem Bahnpersonal „unterhalten“ könnte.
Fazit
Klar, die bösen Schweizer mögen uns liebe Deutsche im Moment noch weniger als sonst. Aber einiges dieses Abneigungsverhaltens können wir uns vollkommen selbst zuschreiben. Im Schwarzwald gibts den Spruch „Wie man in den Wald hineinschreit, so schallts auch wieder heraus“.
Eben. Wenn wir jeden dahergelaufenen Schweizer bei sich vor der Haustüre anbrummen, dann brummt der auch zurück.
Ich erwarte ja nicht, dass wir jetzt immer fröhlich singend durch die schweizer Landschaft springen. Aber ein wenig freundlicher als in den meisten brummbärigen deutschen Städten sollten wir einfach sein.
Übrigens: Es ist Frühling. Schaut mal aus dem Zugfenster am Morgen und genießt die Sonne!
Die strahlt uns auch an.