Transsexuelle Eichhörnchen unter den Piraten : post-gender


Transsexuelle Eichhörnchen?

Die Liga der transsexuellen Eichhörnchen&Friends für Pluralismus, (Meinungs-) Freiheit und Fairness erklärt:

Wir sind eine Gruppe bunt gemischter Menschen aller Geschlechter. Viele von uns sind Frauen und nennen sich Piraten, froh, einen Begriff zu haben, der sie nicht in eine Geschlechterschublade steckt. Andere nennen sich Piratinnen, noch andere mögen ganz andere Begriffe für sich gefunden haben. Wir möchten festhalten:

Es ist eine Unverschämtheit, andere blöd anzumachen, weil sie sich so bezeichnen, wie sie sich fühlen. Es ist eine Unverschämtheit, jemanden auszubuhen, der versucht, andere so anzusprechen, wie sie sich vielleicht fühlen. Es ist nicht nur unverschämt, sondern auch gefährlich, wenn Mehrheiten sich so gegenüber Minderheiten verhalten: Dann trauen die sich nämlich irgendwann nicht mehr, zu sagen, was sie sagen wollen.

Wir wollen Menschen nicht in Kategorien einordnen. Wer sich jedoch selbst einer Kategorie zuordnen möchte oder glaubt, dass „Pirat“ bereits eine Kategorie sei (nämlich männlich besetzt) und in dieser Kategorie nicht sein möchte, der hat das Recht dazu. Wir hingegen haben die Verantwortung, diese Selbstbezeichnung zu respektieren und zu beschützen gegenüber denen, die es nicht tun.

Darauf verpflichten uns das geschlechter- und familienpolitische Programm der Piratenpartei, unsere Ideale von Pluralismus und (Meinungs-)Freiheit und jeder vernünftige moralische Standpunkt.

Wie bitte?

Noch nicht klar worum es geht?
Im Grundsatzprogramm der Piratenpartei Deutschland steht unter anderem:

„Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Geschlechterrolle, der sexuellen Identität oder Orientierung ist Unrecht. Gesellschaftsstrukturen, die sich aus Geschlechterrollenbildern ergeben, werden dem Individuum nicht gerecht und müssen überwunden werden.“

Kurz zusammengefasst geht es um post-gender. Die Theorie unterstützen wohl die meisten Piraten, doch spätestens wenn es um „Piratinnen“ geht, wird es für viele schwierig. Beim Bundesparteitag traf der begrüßende Oberbürgermeister sofort ins Schwarze: „Liebe Piratinnen und Piraten“ reichte für Buh-Rufe und Gelächter. Am zweiten Tag wurde erneut der Satzungsänderungsantrag abgelehnt, der die Formulierung:

„Die in der Piratenpartei Deutschland organisierten Mitglieder werden geschlechtsneutral als Piraten bezeichnet.“

ersetzen sollte, durch:

„Die in der Piratenpartei Deutschland organisierten Mitglieder werden im Folgenden als Piraten bezeichnet.“

In Baden-Württemberg steht es bereits so drin, auf Bundesebene gab es erneut nur sehr wenige, die zustimmten.

Daraus entstand die Inititative: Transsexuelle Eichhörnchen:

Bundesparteitag der Piratenpartei

Am Wochenende des 14. und 15. Mai 2011 war Bundesparteitag in Heidenheim mit Vorstandswahlen. Eine völlig subjektive Auswahl einiger Tweets dazu:

Bilder vom Bundesparteitag, teils sehr schick, dank des Abendgarderobenflashmobs, auch fashmob genannt:


Eine Antwort zu “Transsexuelle Eichhörnchen unter den Piraten : post-gender”

  1. Das war jetzt aber keine Tiergeschichte und von Eichhörnchen habe ich auch nichts gelesen – außer in der Ãœberschrift. Also, ich finde es extrem gewöhnungsbedürftig, nicht Piratin sagen zu sollen. Zwar schreibe ich in Pressemitteilungen für Kunden oder auf dem Blog nie z.B. Wasserweltbesucherinnen und Wasserweltbesucher, weil das zu lang ist, aber anfangs dachte ich fast mal Du wärst ein Mann, bis ich feststellte, dass Ute von oda kommt, also althochdeutsch ot=Besitz und Ute eine weibliche Form ist. Dachte also, das muss eine Frau sein. Wenn ich es vergesse, komme ich halt auf einen Kaffee vorbei und überzeuge mich, dass der Pirat tatsächlich eine Frau ist. Androgyner aussehende, silkonfreie Frauen und solche mit geschlechtsneutralen, uni-sex Vornamen wie Curly könnten da ein Problem haben. Na ja, nicht jede Silbe ganz ernst gemeint. ;-) aber in der Sache und Summe schon ;-)

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