Im Zusammenhang mit an sich eher öden, Routine-Updates, die es bei Software nun einmal braucht, haben die Herren morgenland und ravenonline auf Facebook einen Ansatz in dieses Thema gestartet. Sie trauten sich jedoch nicht so recht, thematisch fremd, in meinem Beitrag, in Ruhe zu plaudern. Ich fände es schade, wenn es da nicht noch ein bisschen weiter gehen könnte. Deshalb jetzt hier als eigenen Post.
Einerseits gibt es Routine, die mit klar verlaufenden Prozessen ja auch eine beruhigende Wirkung haben kann, weil es einfach immer geht.
Routine ist auch wie Ritual
Routine klingt erst einmal grässlich für mich. Routine klingt nach Fließband, nach Langeweile, nach Abhaken. Aber da gibt es auch anderes.
Routine ist auch das was ich noch tun kann, wenn der Kopf nicht mehr frei genug ist, um kreativ zu sein. Routine ist auch etwas, was Sicherheit gibt, sie ist risikofrei, durch das Abarbeiten klar definierter Prozesse.
Und Routine ist auch wie ein Ritual. Rituale sind etwas was ich zuweilen brauche. Morgens der erste Kaffee, abends meinen routinierten Ablauf vorm Schlafengehen. Kinder sind ohne Rituale aufgeschmissen. Fast alle Menschen haben Rituale und es geht ihnen auch gut damit.
Routine frisst Kreativität oder doch umgekehrt?
Zuviel Routine kann bei mir alle Kreativität töten. Irgendwann funktioniert glaub nur noch das Rückenmark und das Gehirn tut nichts mehr. ;) (Nicht wörtlich nehmen bitte.) Was ich meine ist, bei Routine gehört für mich auch Konzentration dazu, um möglichst fehlerfrei Abläufe Schritt für Schritt durchzuführen. Bei zu viel Routine ist irgendwann kein Platz um frei und ungezwungen kreativ zu sein.
Andererseits ohne Routinejobs hin und wieder könnte ich auch nicht. Denn ich kann auch nicht unbegrenzt kreativ sein. Manchmal ist da einfach Leere. Da ist nichts mehr da, keine Idee, kein Spaß am Ausprobieren. In solchen Momenten bin ich froh um die Routinejobs, die nichts mit Kreativität zu tun haben, bei denen ich mich nur auf möglichst fehlerfrei konzentriere. Und irgendwann ist da dann auch wieder Luft für Kreativität. Dann sprühe ich vor Ideen zu verschiedensten Themen, teils im Job, aber nicht nur.
Für mich ist daher beides nötig, nicht zuviel Routine, sonst glaube ich zu ersticken, in Abläufen, Prozessen, Schritt-für-Schritt-Jobs. Aber eben auch nicht zuwenig, manchmal mag ich nicht ideenreich sein, manchmal nervt mich das Chaotische was bei mir schon auch zur Kreativität gehört.
Die Fotos vom See sind nicht zufällig. Der See ist für mich einerseits Ritual und Routine, gerade auch dann, wenn ich ein Problem habe. Andererseits ist der See so unterschiedlich und für mich auch so faszinierend, dass er auch meine Kreativität immer anspricht.
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