Im Rätsel ging es um die Frage wer ist der Chirurg.
So wie einige es durchaus richtig schrieben, es ist ganz klar die Mutter.
Allerdings kommen nur wenige – die das Rätsel nicht kennen – auf Anhieb darauf die Mutter zu berücksichtigen, denn gefragt wird nach _dem Arzt_.
Ich meine dass genau diese Art zu denken zeigt, dass die männliche Form zwar grammatikalisch korrekt als neutral bezeichnet werden kann. Aber sie ist keineswegs geschlechtsneutral, wenn es darum geht, dass bei dem Gedanken an Ärzte auch die Ärztinnen gemeint sind.
- Piratencrew Konstanz
Ebenso sehe ich das wenn es darum geht, dass Piraten ein geschlechtsneutraler Begriff sei. Ja, ich weiß gerade innerhalb der Piratenpartei gibt es darüber heiße Diskussionen und viele sind dagegen, dass die Bezeichnung Piratin genutzt wird. In den – mir bekannten – Satzungen der Partei steht überall: „Mitglieder werden geschlechtsneutral als ‚Piraten‘ bezeichnet“.
Häufig wird argumentiert, dass im englischsprachigen Raum es ja auch keine weiblichen Formen gäbe. Für mich ist das etwas anderes, es gibt diese Form eben meist nicht, damit sind Frauen in der nur einen Bezeichnung tatsächlich selbstverständlich ebenfalls dabei. Es gibt auch Sprachen wie das Spanische in dem eine Frau oder mehrere Frauen selbstverständlich mit der weiblichen Form genannt werden. Dort gibt es dann schon auch noch die Variante, dass Männer und Frauen immer mit der männlichen Pluralform bezeichnet werden.
Für mich ist es im Deutschen jedoch eindeutig und gerade mit dem Rätsel habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass der erste Gedanke bei fast allen, die es nicht kennen die Mutter ausschließt, spricht man von dem Arzt, denken wir eben nicht an die Ärztin. Ich habe zu Studienzeiten mit Professoren diskutiert als es darum ging, dass ich bei Manntagen nicht gemeint sein kann, denn wäre es neutral könnte man Personentage benutzen.
Über dieses Thema schrieb ich ja auch schon im Beitrag Kinderinnen und Kinder. Ich meine durchaus, dass Sprache auch benutzbar sein muss. Die ständigen Doppelversionen finde ich auch lästig und nicht nötig, aber für mich ist es unmöglich bei einer Aktion „Ich bin Pirat“ mitzumachen, wenn es nicht auch „Ich bin Piratin“ sein kann.
Gründung des Kreisverbands Konstanz am 12.12.09
Ich (siehe Piratenwiki ::: Ute) kandidiere für ein Amt im Vorstand des zukünftigen Kreisverbands Konstanz. Beim Satzungsentwurf entstand der übliche Entwurf:
(5) Die im Kreisverband organisierten Mitglieder werden geschlechtsneutral als „Piraten“ bezeichnet.
Für mich passt das nach wie vor nicht. Deshalb beantrage ich eine alternative Formulierung:
(5) Die im Kreisverband organisierten Mitglieder werden entsprechend ihres Geschlechts als Piratinnen und Piraten bezeichnet.
Die Abstimmung der Gründungsversammlung wird zeigen, welche Fassung sich durchsetzt.
Wer noch Einfluss darauf nehmen möchte und im Landkreis Konstanz wohnt, kann auch am Tag der Gründung noch Mitglied werden und darf dann mit abstimmen.
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