Papamama und Mamapapa

Ute mit braunen Locken und Motorradklamotten in Kopenhagen an einem Wurststand

Im Artikel Verwandtschaftsgrad als Titel schrieb ich schon, dass ich gerne auf Bezeichnungen verzichte. Ich mag Namen, sie sind häufig eindeutiger. Fast alle Kindergartenmütter heißen Mama, egal wie ihr Vorname ist. Mir begegnete keine Kindergartenmutter, die Ute hieß.

Mor, Far und Mormor, Farmor

Aus den Eltern werden Großeltern, das sagen wir im Deutschen mit demselben Wort. Großvater und Großmutter bleibt ähnlich, wird im Alltag jedoch selten genutzt.

Mutter und Vater, Vati und Mutti, Papi und Mami, Mama und Papa sind mögliche Versionen. Genutzt werden manche Worte in der direkten Ansprache, andere eher wenn man über die Eltern spricht.

Bezeichnungen für die verschiedenen Omas, beziehungsweise Opas wirken im Deutschen auf mich oft sehr bemüht. Oma Hundename, Opa Dorfname, seltener Omi oder Opi Vorname.

Bei Patchworkfamilien wird es mit den Bezeichnungen recht schnell unübersichtlich.

Was sind jetzt Mor, Far und Mormor, Farmor?

Ute mit braunen Locken und Motorradklamotten in Kopenhagen an einem Wurststand
Knuds Pølsebar i København, Dänemark und Ute 2001

Diese Worte kenne ich aus dem Dänischen. Ich mag das Dänische diesbezüglich sehr, seit ich es im Studium lernte, wie dort die Großeltern genannt werden.

  • Mormor und Farmor – die Omas
  • Morfar und Farfar – die Opas

Es entsteht aus der logischen Kombination:

  • mormor (wörtlich: Mutters Mutter), farmor (wörtlich: Vaters Mutter) für die Omas und
  • morfar (wörtlich: Mutters Vater), farfar (wörtlich: Vaters Vater) um die Opas zu unterscheiden sehr logisch und schön.
  • Die Urgroßeltern sind wohl meist nicht mehr so viele, da gibt nur oldemor und oldefar.

Im Dänischen ist der Vorteil dass die Eltern nicht schon zweisilbig Mama und Papa genannt werden, sondern Mor und Far. So ist das Kombinieren immernoch gut alltäglich nutzbar, im Deutschen klänge Mamamama oder Papamama schon komplizierter.

Im Dänischen gibt es außerdem (en) barnebarn (ein) Enkel oder (eine) Enkelin. Im Dialekt wird die Enkele oder das Enkele auch viel genutzt, also die neutrale Form. Sonst ist im Deutschen eher der Enkel oder die Enkelin üblich.

…wenn schon Verwandtschaftsgrad dann…

Meine Lieblingsversion bleibt der Vorname. Meine Begeisterung für Oma X und Opa Y hält sich in Grenzen.

Die dänischen Varianten mag ich lieber, als unsere. Aber aus Farmor würde die Papamama, aus dem Morfar der Mamapapa. Das klingt auch in meinen Ohren wenig überzeugend.


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