Der Hörlepark, ein Badepark in Konstanz hat einen Zugang für Fußgänger. Autos dürfen da also an sich gar nicht reinfahren. Im Sommer sind viele Menschen unterwegs und wollen mit Kinderwagen, Fahrrad oder ähnlichem diesen Badepark betreten. Der Hörlepark gehört zu meinen Lieblingsplätzen, deshalb war ich da im Sommer recht häufig.
An einem Sommertag wollte ich ebenfalls an den See, genau an dieser Stelle ist der offizielle Zugang. Beim Hinlaufen sah ich schon einige Menschen kopfschüttelnd sich an einem Auto vorbeizwängen. Als ich näher kam, musste ich lachen, denn ausgerechnet auf diesem Auto stand eine Werbung von Konfliktbewältigung und Konfliktmanagement.
Konfliktmanagement
Ich stellte mich also hin und machte dieses Foto. Sehr aufgeregt kam ein Herr, ob ich sein Auto fotografiert hätte. Ja, bestätigte ich, klar, wer so konfliktauslösend parkt, sollte nicht gerade mit Konfliktbewältigung werben. Offensichtlich hatte er Angst, ich könnte ihn anzeigen, darum ging es mir jedoch gar nicht. Ich sagte ihm, dass ich das Foto nur wolle, weil ich mich doch sehr amüsiert habe, über diese Situation. Er erklärte mir wortreich noch warum er nun da parken müsse. Ich lief weiter und sagte nur, mir sei egal, ob er Gründe habe, ich finde es sehr unpassend, aber er könne trotzdem von mir aus tun, was er für richtig halte.
Konfliktbegleitung
Im Weiterlaufen dachte ich noch, dass nun, im Grunde, wer jetzt überreagieren würde und sich gestört fühlt, durch das Versperren des Zugangs, dem könnte er ja noch seine Visitenkarte geben. Konfliktbegleitung ist ja sein Job. ;)
Zugang und Fotos
Ein Foto vom Zugang an einem anderen Tag habe ich mit eingebunden, damit man sich vorstellen kann, wie unsinnig es ist. Denn nur wenige Meter von der engen Zufahrt entfernt ist durchaus mehr Platz. Es gibt tatsächlich keinen Grund das Auto wirklich mitten in diese Zufahrt zu stellen.
Kennzeichen und die Werbung fürs Unternehmen habe ich unkenntlich gemacht. Ich möchte nicht dem Unternehmen schaden, ich möchte nur zum Nachdenken anregen. Der Mann selbst war glaub von meinem Fotografieren so geschockt, dass er sich nächstes Mal vielleicht überlegt, ob das eine günstige Stelle zum Parken ist.
Unterm Strich
Wir sind alle nicht perfekt, manches ungeschickte Handeln ist zuweilen nur Gedankenlosigkeit. Ich ertappe mich grad beim Autofahren auch hin und wieder, dass ich etwas nicht gut gemacht habe. Von meinem „Sorry“, wenn ich es bemerke im Auto hat erstmal auch keiner was. Im Alltag geht manches unter. Aber ich versuche grad nach solchen Erlebnissen, genauer hinzusehen, was ich selbst so tue. Wenn mir auffällt, was ich ändern könnte, dann kann ich es immerhin versuchen.