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Bücher, die das Leben bereichern : Millennium-Trilogie

Bücher, die das Leben bereichern, heißt die Blogparade von Udo, die noch bis einschließlich morgen läuft. Udo möchte, dass man ein oder mehrere Bücher vorstellt, von denen man glaubt, sie haben das eigene Leben geprägt oder sie haben dazu geführt länger über ein Thema nachzudenken.

Zunächst dachte, prima die Gelegenheit über das ein oder andere Buch zu schreiben. Doch dann überlegte ich genauer und es war gar nicht mehr so einfach. Welches sollte ich herausheben, welches hat mich wohl am meisten bewegt? Das ein oder andere blieb mir zwar gut im Gedächtnis, war aber vom Thema her nichts worüber ich grad schreiben wollte.

  • Abendstimmung im FrühjahrHove, Dänemark im Frühjahr

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson gelesen habe. Wie die meisten skandinavischen Krimiautoren hat auch er einen speziellen Stil. Mich störte es nicht, dass er eher langsam und beschreibend zunächst einmal einführt. Je nachdem, was man sonst so liest, kann es sein, dass man die ersten zwei- dreihundert Seiten noch nicht so überzeugt ist. Ich kenne niemand, die/der nach dem ersten Teil genug hatte.
Alle mit denen ich über die Trilogie sprach waren begeistert und fühlten sich zumindest gut unterhalten. Ich liebe Buchserien oder zumindest umfangreichere Bücher, ich kann mit Kurzgeschichten nichts anfangen. Für mich ist lesen auch ein Eintauchen in eine andere Welt, dafür brauche ich ein bisschen Zeit, bei Serien kenne ich die Hauptpersonen bereits, weiß wo es spielt und kann mich auf die Handlung konzentrieren.
Leider ist Stieg Larsson bereits gestorben, es gibt deshalb keine Chance auf weitere Bücher von ihm. Damit erübrigt sich jedwede Spekulation, ob er der Trilogie weitere ähnliche Bücher hinzugefügt hätte. Die Bücher sind in sich abgeschlossen, es bietet sich trotzdem an, sie in ihrer Reihenfolge und eben alle drei zu lesen:

Ich stimme bei weitem nicht allen Rezensionen zu, die ich gelesen habe. Für mich ist er zwar klar als skandinavischer Autor erkennbar, doch nichts desto trotz finde ich nicht, dass er ähnlich wie Mankell oder Nesser schreibt. Manche kritisieren, dass er beim zweiten Teil teils zu sehr abhebt und zu unwahrscheinliche Handlungsstränge konstruiert. Für mich blieb er im Rahmen dessen was zu der gesamten Geschichte passt. Er erzählt keinen Blümchenroman, sondern schreibt über Themen und Bereiche die von vorne herein nicht ganz im üblichen „Tatort-Rahmen“ liegen.

Jedem der drei Bände liegt ein anderes Hintergrundthema zugrunde. Wer mehr zu diesen Themen wissen will, findet in anderen Rezensionen hinreichend Erklärungen. Ich wusste nichts über die Inhalte, ich fing einfach an zu lesen und würde genau das auch empfehlen. Anfangen und sich einbinden lassen, in die wunderschön herausgearbeiteten Charaktere. Klar hat sich die Informatikerin in mir darüber gefreut, dass er auch über eine weibliche Hackerin schreibt. ;-)

Lisbeth hält sich, wenn sie es für nötig hält, nicht an Gesetze, sie hat ihre eigene Form von Moral und Rechtsempfinden. Mikael, der Journalist, der arbeiten nach Regeln für gute Pressearbeit gewohnt ist, und Lisbeth sind spannend unterschiedlich. Lisbeth allein ist so vielseitig und faszinierend, dass sie allein ausreichend wäre, um ein spannendes Buch zu schreiben.

Warum mir die Trilogie im Gedächtnis blieb?

Einerseits blieb natürlich die gute Unterhaltung hängen. Wieder einmal waren das Bücher, bei denen ich alles andere verschoben habe, um weiterlesen zu können. Für mich waren es nicht die Themen im Hintergrund, für mich ist Lisbeth die Figur, die mich auch Wochen später noch beschäftigt. Stieg Larsson hat sie für mich so klar gezeichnet, dass ich sie gern kennenlernen würde, ihr Fragen stellen, mich mit ihr unterhalten. So deutlich habe ich das sonst nicht.

Normalerweise sind die Handelnden für mich schon klare Gestalten, aber sie bleiben in ihren jeweiligen Büchern. Auch manch andere Person der Trilogie ist so plastisch, lebendig und mehr als nur eine Rolle in einem Roman, dass ich sie vor mir sehen kann und den Eindruck habe, ich könnte direkt Kontakt aufnehmen. Vermutlich deshalb würde ich gern jetzt noch mehr über diese Menschen erfahren, mich würde interessieren was sie heute tun.

Im Grunde war mir kein Thema in den Büchern völlig neu und doch beschäftigt mich manches seither intensiver als zuvor. Für manche Einstellung und Sichtweise bot Larsson mir eine weitere Bestätigung.

Hm, schwierig zu erklären. Ich möchte all denen, die die Trilogie noch nicht kennen nichts verraten was es an Inhalten gibt. Die Faszination kann ich jedoch ohne auf den Inhalt einzugehen nicht besser erklären. Ganz selten halte ich ein Buch für so gut, dass ich glaube, dass fast alle, die gern lesen, es gelesen haben sollten. Hier jedoch meine ich, lest es selbst und erst danach unterhalten wir uns wieder. ;-)

Spielkram am Rande

Übrigens beim Recherchieren was andere so dazu schreiben, bin ich noch über ein geniales Spielzeug gestolpert: literature-map. Klar normalerweise bevorzuge ich die Beratung in der örtlichen Buchhandlung, aber so als Hinweis, welche Autoren noch interessant sein könnten, wenn man einen Autor gut fand, finde ich die Spielerei klasse.


Kommentare

3 Antworten zu „Bücher, die das Leben bereichern : Millennium-Trilogie“

  1. […] Ergebnis sieht so aus, dass ich begonnen habe, die Millennium-Trilogie zu lesen verschlingen, und mich in nächster Zeit mit Vater Obamas Träumen, mit der Welt ohne den Menschen, dem Dunkel […]

  2. […] möchte uns in ihrem Beitrag die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson ans Herz legen. Auch wenn ich zuvor  noch nie etwas von […]

  3. […] Larsson – Millenium Trilogie mit Verblendung, Verdammnis, […]

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