Wir nehmen bei miradlo immer mal wieder Praktikanten, sowohl für kurze Praktika von nur einer Woche, zuweilen jedoch auch länger. Manche möchte einen kleinen Nebenjob zum Studium oder ähnliches. Dabei verlange ich schon bei der Bewerbung nichts unmögliches, siehe auch die Serie zu Bewerbungen, aber gewisse Grundlagen sollten schon drin sein.
Logischerweise erwarte ich mehr Interesse und Vorkenntnisse im Bereich EDV-Wissen von unseren Bewerbern, als das in anderen Berufszweigen der Fall sein wird. Bei uns bewerben sich Schüler, Studierende, Umschüler usw. für Praktika und Aushilfsstellen in den Bereichen Webdesign, Informatik und Grafikdesign. Von Praktikanten in diesen Richtungen erwarte ich, dass eine elektronische Bewerbung bei mir ankommt, die zumindest einigermaßen den allgemeinen Regeln entspricht.
Ab und zu habe ich mich auch schon einmal trotz fehlender elektronischer Bewerbung auf Praktikanten eingelassen, insbesondere bei Schülern kam das schon vor. Allerdings würde ich es nicht noch einmal tun, denn in diesen Fällen ging es immer schief. Mehr dazu, siehe auch den Artikel zu Fachbüchern, in dem ich anklingen ließ, dass manche Praktikanten mit jeder Aufgabe überfordert sind.
Der ein oder andere scheint im Grunde nur seine Zeit absitzen zu wollen. Anders kann ich mir das Verhalten mancher der Jungs nicht erklären. Noch bei jedem Praktikanten aber wir es mit verschiedensten Tätigkeiten versucht, wenn es auf Anhieb nicht klappte. Vom Fotos machen, über Layoutentwürfe, Dokumentationen bis hin zum Katalogisieren von Büchern haben wir ein breites Spektrum angeboten.
Problemlos waren unterm Strich die Bewerber, die schon anfangs auf meine Frage, warum sie denn nun gerade bei uns arbeiten wollen, eine eindeutige Antwort hatten. Mühsam waren diejenigen, die sagten, es interessiere sie alles oder gar sie haben alles schon einmal gemacht.
Bei Bewerbern, die länger bei uns mitarbeiten wollen oder die ein längeres Praktikum machen wollen, führen wir inzwischen auch keine Bewerbungsgespräche mehr. Bewerbungsgespräche kosten Zeit, die eingeplant werden muss und leider haben es einige Bewerber nicht einmal nötig abzusagen.
Schulungsteilnahme statt Bewerbungsgespräch
Inzwischen sind wir dazu übergegangen, Interessenten zu unseren Schulungen einzuladen. Die Schulungen finden in jedem Fall statt, ob mit oder ohne potenzielle Bewerber. In der Schulung sind auch immer mehrere von uns anwesend, wir haben normalen Schulungsalltag: da lässt es sich für alle Beteiligten leichter entscheiden, ob eine Zusammenarbeit passen könnte. Spätestens nach zwei Terminen stellt sich dann raus, ob es sowohl fachlich, wie auch menschlich eine Grundlage für beide Seiten gibt. Seither stört es mich kaum noch, wenn mal wieder jemand nicht absagt.
Praktikanten aus Bad Urach
Falls das jetzt alles so klingt, als gäbe es nur schlechte Bewerber und PISA-Versager, nein so ist es nicht, es gibt auch gute und interessierte Praktikanten. Beispielsweise hatten wir Gymnasiasten vom Graf-Eberhard-Gymnasium in Bad Urach, die mit Spaß an der Sache dabei waren.
Die Aktion als solche gefällt mir auch besser, als das System der hiesigen Schulen. Hier werden solche Praktika am Ort gemacht, also müssen einige Jugendliche nicht viel tun, weil irgendein Bekannter der Eltern ihnen schon den passenden Platz zur Verfügung stellt.
Die Schüler aus Bad Urach kommen als ganze Klasse z.B. nach Konstanz, sind dort eine Woche mit Lehrern in der Jugendherberge und müssen sich vorab selbst, um ihren Praktikumsplatz bemühen. Mit diesem System sind sie dann tatsächlich mal weg von zu Hause und den diversen Beziehungen der Eltern.
Fazit
Schade, dass es einige Bewerber gibt, die sich keine Mühe geben und es damit den Arbeitgebern leicht machen zu sagen, dass sich der Aufwand nicht lohnt, Praktikanten oder Aushilfen in Gebieten wie Informatik und Webdesign einzusetzen. Trotz dieser eher negativen Beispiele, gibt es auch andere, bei denen es Spaß macht ihnen etwas zu zeigen und bei denen auch das Unternehmen noch profitieren kann.
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