Im ersten Teil habe ich bereits erwähnt, dass sich einige Probleme mit Rechnern auf die Garantie und nicht auf die Versicherungsfälle beziehen. Genauer beschreiben das Versicherungsbedingungen, die erwähnen, was versichert ist:
- Diebstahl ( Diebstahl, Einbruchdiebstahl, Raub, Plünderung), sofern man dafür zusätzlich zahlt
- Beschädiung ( Bodenstürze, Bruchschäden, Flüssigkeitsschäden; Überspannung, Induktion, Kurzschluss; Brand, Blitzschlag, Explosion oder Implosion; Sabotage, Vandalismus, vorsätzliche Beschädigung durch Dritte;)
Das klingt auf den ersten Blick recht umfassend, aber darin ist leider nicht enthalten, was ich bräuchte, der, über die reine Reparatur hinausgehende, Schaden.
Schlimmer noch, das Gerät würde von einer Werkstatt des Versichers repariert, d.h. noch nicht einmal unbedingt, die Werkstatt des Herstellers. Damit würde der Hersteller jedoch anschließend jede Garantie ablehnen, da das Gerät ja dann nicht von ihnen repariert wurde. Ein häufiger Garantiefall, wie ein Akku z.B. ist jedoch vom Versicherer ausdrücklich ausgeschlossen.
Ein noch größeres Problem sind die Daten. Solange das Gerät noch ein bisschen funktioniert, so wie meist bei Garantiefällen, kann ich die Daten ja immerhin noch entfernen, auch wenn es aufwändig ist. Sollte das Gerät jedoch beispielsweise runtergefallen sein und gar nicht mehr funktionieren, so kann es passieren, dass ich zunächst nicht mehr an die Daten komme. Im Falle eines wirtschaftlichen Totalschadens bekomme ich ein Ersatzgerät, allerdings schreibt der Versicherer:
„Bekomme ich bei Totalschaden meines Gerätes das zerstörte Gerät zurück?
Sie bekommen als Kunde ein neues gleichwertiges Gerät. Das zerstörte Gerät verbleibt beim Versicherer.“
Falls das Gerät zwar wirtschaftlich ein Totalschaden ist, muss ich es abgeben, die Daten würden jedoch auf dem Gerät bleiben und wären eventuell noch zugänglich. Das klingt für mich keineswegs aktzeptabel, denn auf meinem Rechner sind auch Kundendaten, die ich keinesfalls jemandem zugänglich machen möchte. Daraus folgt, dass ich selbst im Versicherungsfall, bei dem die Versicherung zahlt, noch ein Problem hätte. Im ungünstigsten Fall würde die Versicherung zwar zahlen, aber ich würde kein Geld bekommen, weil ich den Rechner nicht hergeben könnte.
Darüberhinaus sprechen spätestens bei mehreren Rechnern die Kosten dagegen, eine Versicherung für jeden Rechner abzuschließen:
Ich habe es mal mit fünf Rechnern für je 1500 € berechnet, dabei kostet das Ganze schon nach zwei Jahren 1080 €, bei einem Diebstahl käme ein Selbstbehalt von rund 375 €, bei einem Schaden von 150 € hinzu. Beim Diebstahl eines der fünf angenommenen Rechner nach zwei Jahren, liegt der Preis für die Versicherung inklusive Selbstbehalt, also etwa genauso hoch, wie die Anschaffungskosten. Lohnen wird sich das also nur für die Versicherung, nicht für den Versicherungsnehmer.
Laut den AGB von Jamba wird trotz steigendem Versicherungsbeitrag ab dem dritten Jahr der Zeitwert angerechnet, im dritten Jahr 80%, im vierten noch 60%, im fünften Jahr noch 40%, mehr ist nicht angegeben. Zum Thema des Ersatzgeräts bei einem Totalschaden, steht da außerdem:
„Bei Verlust des Gerätes durch ein versichertes Ereignis, sowie für den Fall, dass eine Reparatur technisch oder objektiv unmöglich oder unwirtschaftlich ist,beschränkt sich die Ersatzleistung auf die Freistellung von den Kosten für die Beschaffung eines Ersatzgerätes gleicher Art und Güte (ggf. auch eines Gebrauchtgerätes) durch JAMBA.“
Unterm Strich gibt es so viele Möglichkeiten für die Versicherung noch günstiger aus der Situation zu kommen, dass es sich für die Versicherungsnehmer nur in wenigen Fällen rentieren wird, einen Rechner versichert zu haben. Viel häufiger, wäre es deutlich günstiger das Risiko selbst zu tragen, denn klar, nicht jeder hat zeitgleich fünf Laptops, aber nacheinander und immer versichert kommt es sicher bei einigen vor.
Aus meiner Sicht rechnet sich eine solche Notebookversicherung also höchstens in besonderen Fällen, mal für ein sehr teures Gerät. Bei mehreren Laptops müsste man schon sehr viel Pech haben, um nicht mittels der Versicherung mehr Geld auszugeben, als beim Verzicht auf eine Versicherung.
Was lerne ich daraus? Gerade bei Versicherungen lohnt es sich, vor Abschluss bereits genauer zu rechnen, oder ruhig auch nach einiger Zeit nochmal zu überdenken, ob und falls ja, wie lange sich die Versicherung rechnet.
2 Antworten zu “Notebook/Laptop versichern lohnt sich das? Teil II”
Hi,
zurzeit wohne ich in London und mein Lenovo T61 ist nicht versichert, obwohl es über tausend Euro gekostet hat und ich ihn öfters zur Uni mitnehme. Warum nicht?
Nun, ich habe mich über Versicherungen informiert. Und nichts so wirklich passendes gefunden. Ich bin auch tendenziell sparsam und passe auf mein Zeug auf. Aber ich bin auch gerne lässig und lasse mein Notebook im Rucksack im Labor rumstehen. Würde das eine Versicherung zahlen? Wohl eher nicht… und dann kann ich noch Geld sparen und bis heute habe ich ihn.
Das blöde ist der andere Fall, wenn plötzlich dieser Megabatzen Geld weg ist. Dann steht man dumm da.
Fazit: Ich würde eigentlich sagen, so wie Ute, Versicherung im ersten Jahr. Vielleicht im Rahmen von insgesamt zehn bis fünf Prozent des Kaufpreises.
Viele Grüße,
Max
Hi Max,
ich sehe es nach wie vor so in etwa, denn alles andere lohnt sich keinesfalls. Bei nur kurzzeitigen Versicherungen sollte man natürlich rechtzeitig ans wieder kündigen denken, sonst kann es schnell teuer werden.
Ist der Schnee in London jetzt wieder weg? ;-)