Kochen mochte ich noch nie. Schon das Kochen in der Schule fand ich eher abstossend. Was es da so gab, schmeckte mir auch fast nie. Ich esse gern und vor allem auch gern gut. Aber wann immer ich mal kochte, mochte ich es nicht und ließ es sofort wieder. In meiner ersten Partnerschaft, ich war fünfzehn, kochte ich wenige Male, die guten Tipps, wie das richtig klappen könnte, brachten mich erstmals auf die Idee, dass es wohl besser wäre, wenn bei uns der Mann kocht. Das klappte prima, er kochte gut. :)
Ich kann mich gut auch mal längere Zeit, von Obst, Salat, Joghurt und ähnlichem ernähren. Gekocht habe ich – auch wenn ich allein lebte – so gut wie nie. Eine wohlmeinende Freundin schenkte mir vor einigen Jahren das Kochbuch für Geeks, das half jedoch auch nicht. Ich koche nicht.
Statt Talent fürs Kochen, habe ich eher Talent kochende Männer zu finden, die Spaß dran haben, für mich zu kochen. Zu Studienzeiten gab es gut und gern kochende Kommilitonen. Meine bessere Hälfte kocht gern und in sehr guter Qualität, ich habe also keinen Grund etwas daran zu ändern, nicht zu kochen.
Als Rüdiger noch sehr klein war, war er überzeugt, dass nur Männer kochen, denn in seiner Umgebung, kochten eben die Männer. Er fand das spannend und interessierte sich schon recht früh dafür. Inzwischen kocht er selbst sehr gut.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Heute mittag hatte ich auf identi.ca schon Gespräche über Mittagessen. Meine Hauptmahlzeit ist üblicherweise eher abends, heute mittag gab’s ne halbe Pomelo. Heute abend war klar, dass ich mich selbst um mein Abendessen kümmere, keine kochenden Männer im Haus… ;)
Meistens gibt es in solchen Fällen Salat, manchmal verabrede ich mich um Essen zu gehen. Ich hab auch schon mal einen Döner gekauft, häufiger gibt es ein frisches Brot und Wienerle oder ähnliches. Gekocht habe ich schon viele Jahre nicht mehr, seit mein Sohn besser kocht als ich, gab es auch da gar keinen Anlass mehr.
Ich war am frühen Abend noch unterwegs und überlegte, ob ich Brot kaufe, mir einen Döner hole oder was sonst ich heute essen könnte. Essen gehen wollte ich nicht. Ich liebe Nudeln und wenn wir mal einen Pizzaservice nehmen, dann esse ich gern Tagliatelle aglio olio. Im letzten halben Jahr hatte ich das sicher nicht mehr. Zuweilen bin ich ereignisgesteuert, Nudeln, Knobi, also Knobinudeln, das wär’s jetzt…
Ute kocht Nudeln
Im ein oder anderen Aushilfsjob zu Studienzeiten habe ich ja durchaus auch mal als Küchenhilfe gearbeitet und somit auch gekocht. Die letzten zehn Jahre habe ich jedoch nichts gekocht, was ich nicht zum „Torten bauen“ gebraucht hätte. Unser Induktionsherd und ich, wir kennen uns eher vom Putzen, als vom Kochen.
Zunächst kochte das Nudelwasser über, die Abzugshaube ignorierte meine Versuche sie zum Laufen zu bringen, wir kennen uns noch flüchtiger, vom Putzen mal abgesehen, als der Herd und ich. Ich wollte Knobinudeln, am besten mit ein bissel Pesto. Die Nudeln kochten brav, Knobi schälen ist wirklich einfach. Zerkleinern macht die Knoblauchpresse. Öl in eine Pfanne ging auch noch prima, doch dann habe ich wohl das Verhalten von Olivenöl falsch eingeschätzt. Als ich meinen Knobi reingab, musste ich ziemlich fest rühren, damit der Knobi nicht anbrannte. Es qualmte ziemlich, aber meinem Knobi ging es gut und schlussendlich war ich ziemlich zufrieden mit meinen Knobinudeln. Nach einer Viertelstunde offener Balkontür war der Qualm draußen, alle Überkochspuren entfernt und die Nudeln so wie ich sie wollte.
Fein war’s, es geht also, wenn ich unbedingt will immernoch. Ich bin trotzdem sehr zufrieden, dass ich mich sonst von Männern bekochen lassen kann, die das gut können und gern tun. :)
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