- Klobrille und Wattwurm?
Wie schon berichtet habe ich auch dieses Jahr am Blogwichteln teilgenommen. (Die vollständige Liste aller Blogs gibt’s bei creezy.
Gestern abend kam der Beitrag des unbekannten Blogwichtels bei mir an. Ich habe mich gut amüsiert und sehr gefreut, ein großes Dankeschön an meinen diesjährigen Blogwichtel. :)
Mir fiel zu der Geschichte unser WC-Deckel ein, damit ihr euch das auch vorstellen könnt, hab ich ein passendes Foto eingebunden. Ein weiteres Mal habe ich Glück gehabt und einen tollen Beitrag bekommen:
Innen-Ansichten eines Körpers: Von Klobrillen und Wattwürmern
Blog-Wichteln ist eine aufwühlende Sache. Was soll ich schreiben? Wo knüpfe ich an? Das Beste wird sein, einige Blogposts meines zukünftigen Text-Gastgebers durchzulesen. Piratenpartei, Stuttgart 21, JMStV… Na, da wird einem doch wohl etwas einfallen, beschäftigt doch jeden Bürger irgendwie, zumindest jeden Netzbürger, mich also auch. Doch was ist das hier für eine Überschrift: „Winziger Glassplitter und Sieg nach Punkten„? Welcher politische Skandal verbirgt sich hinter dieser Headline?
Schnell wird dem Leser klar, dass es weniger um einen politischen Skandal geht. Es geht um einen Bierglas-Splitter, der sich nach rund 15 Jahren zurückmeldet. Er hatte in Utes Arm eineinhalb Dekaden verbracht und war überraschenderweise wieder an die Oberfläche geraten. Nach der Lektüre dieses Erlebnisses fällt es mir schwer über unsinnige Bahnhofsprojekte oder weltfremde Jugendschutzgesetze nachzugrübeln. Vielmehr frage ich mich, was wohl alles irgendwo in meinem Körper schlummert, um irgendwann in einigen Jahrzehnten heimtückisch zurückzuschlagen?
Vielleicht habe ich noch ein Splitter des Ikea-Glases im rechten Daumen, das ich im Frühling 2006 beim Abwaschen zerlegt habe. Oder schon nicht mehr im rechten Daumen, sondern irgendwo im Arm, in der Schulter, im Rücken gar, wer weiß?
Mir ist in den 90er Jahren mal eine Klobrille auf den Kopf gefallen. Nicht so, wie Ihr denkt. Sie hing als bizarres Deko-Element an einer WG-Wand, und ich saß unter ihr. Womöglich ist inzwischen ein urinöser Klobrillen-Holzsplitter meine Schädeldecke hinuntergewandert, um sich irgendwo hinter meinen Ohren häuslich einzurichten. Welch schauriger Gedanke.
Und dann die Unmengen von Dornen, Baumrinden, Tannennadeln, die mir während der Kindheit und Jugend begegnet sind. Sie dürften in meinem Körper derweil ein Biotop gegründet haben, das die UNO wahrscheinlich in Kürze zum Weltnaturerbe ernennen wird. Und dann steht das unterm Schutz der Welt-Organisation. Dann darf kein Arzt mehr etwas dagegen unternehmen.
Und in meinen Füßen haust Deutsche, Dänische, Irische, Kanadische, Korsische, Spanische, Italienische, Schwedische und Englische Strandfauna. Muscheln, Krebse, Wattwürmer. Auf sie alle bin ich getreten. Das haben sie mir nie verziehen. Irgendwann schlagen sie zurück, bilden Geschwülste, kommen aus Körperöffnungen gekrochen oder zwicken irgendwo in mir herum. Einfach nur so, weil es geht.
Danke Utele.eu, dass Du mich darauf vorbereitet hast. Schon dafür hat sich Blogwichteln 2010 gelohnt!
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