Im Teil I dieser kleinen Serie zu Bewerbungen, gab es die groben, allgemeinen Hinweise, wie elektronische Bewerbungen sein könnten. Letzte Woche im Teil II gab es die erste Hälfte meiner Wunschbewerbung, bei der es um Grundlegendes bei elektronischen Bewerbungen ging. Heute im dritten und letzten Teil der Serie gebe ich noch ein paar Hinweise, die ich nicht essenziell erwarte, über die ich mich jedoch sehr freuen würde, wenn sie eingehalten würden.
Wunschbewerbung „nice to have“
Im zweiten Teil habe ich bereits einiges Grundlegendes erwähnt, insbesondere, was mir so im Lauf der Zeit anhand der eingegangenen Bewerbungen auffiel. Was noch nicht vorkam, was sich jede/r jedoch sehr gut überlegen sollte ist, sich mittels einer Website zu bewerben. Das ist eine Form, die meines Wissens bisher in keinem Bereich sehr gern gesehen ist. In größeren Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht auf alle Webseiten zugreifen lassen, kann es passieren, dass zumindest eine Rücksprache mit dem Support erforderlich wäre. Ich wage anzuzweifeln, dass die entsprechenden Personalverantwortlichen sich diese Mühe machen.
Bei miradlo entscheide in erster Linie ich über Bewerbungen. Nur was mir gefällt, wird überhaupt in Erwägung gezogen. Wer sich bei mir mit einer Website bewirbt, sollte diese vorher an Hand der Kriterien, die für von uns erstellte Seiten gelten, prüfen. Hier gilt ähnlich wie bei den E-Mailbewerbungen, ich erwarte keine Perfektion, aber gewisse Grundregeln sollten eingehalten werden.
Meine „nice to have“ Wunschbewerbung, entspräche nicht nur den Regeln aus Teil II sondern berücksichtigt darüber hinaus:
- sinnvoll benannte Anhänge (27 Bewerber, die alle ihre Dateien bewerbungmiradlo.doc und lebenslauf.doc nennen, sind nervig, besonders toll ist es wenn auch noch Leer- und Sonderzeichen im Dateinamen stehen. Klasse wäre sowas wie: bewerbung_vorname_nachname.pdf und lebenslauf_vorname_nachname.pdf ob da noch miradlo mit drin steht oder nicht, ist mir egal.)
- gut durchdachte Eigenwerbung (klar, alle Bewerber versuchen sich in ein gutes Licht zu rücken, nur sollten Behauptung und Bewerbung zueinander passen)
- wer schreibt: gute englische Kenntnisse in Wort und Schrift, der sollte zumindest in der Bewerbung beweisen, dass das im Deutschen klappt
- wer schreibt: sehr gute PC-Kenntnisse, der sollte eine technisch einwandfreie E-Mailbewerbung verschicken, keine Worddokumente, denen man ansieht, dass noch nicht einmal Grundkenntnisse vorhanden sind. Wenig glaubhaft sind solche Ausssagen auch dann, wenn ich vier E-Mails bekomme, in denen das Anschreiben, der Lebenslauf, das Passbild und das letzte Zeugnis jeweils einzeln ohne weiteren Text verschickt wurden.
- wer schreibt: gute Kenntnisse von Grafikprogrammen, der sollte ein qualitativ hochwertiges Passbild mitsenden, das auf eine passende Größe skaliert wurde (ein 2,3MB großes Bild wirkt nicht gerade professionell)
- wer schreibt: fundierte Kenntnisse in HTML, der sollte darauf achten, mit welcher Webseite er oder sie in Verbindung gebracht werden kann
- und übrigens: programmieren kann man mit Java, PHP, C++ usw. HTML und CSS sind keine Programmiersprachen
- wer sich bei einem Unternehmen bewirbt, das sich mit Informatikdienstleistungen und Webdesign beschäftigt, sollte damit rechnen, dass es jemand mit Fachwissen zu diesen Themen gibt, denn:
- eine Absenderadresse, die eine private Domain enthält, führt mich auf die zugehörige Website
- bei einem Namen der nicht gerade „Hans Müller“ ist, sollte man damit rechnen, dass ich diesen bei Google eingebe und mir anschaue, welche Ergebnisse da kommen
- wenn ich eine Empfangsbestätigung für eine E-Mail bekomme, dann sollte man nicht später behaupten, man sei leider einige Tage nicht online gewesen
- ich weiß, wie einfach man Free-Mail-Adressen bekommt, ich wundere mich über Bewerbungen von blümchen123@irgendwas.de oder dertolleheld2719@wasweissich.de, wer jedoch behauptet viel über Computer zu wissen, sollte in der Lage sein sich eine Adresse mit vorname.nachname@woauchimmer.de anzulegen
- beeindrucken würde mich eine Bewerbung, bei der deutlich wird, dass sich jemand über unser Unternehmen informiert hat und womöglich sogar die Hinweise zu Bewerbungen auf unserer Webseite nicht nur gelesen, sondern umgesetzt hat
Nach der Bewerbung kommt, wenn alles geklappt hat das Vorstellungsgespräch. Wir waren mit den bisherigen Bewerbungsgesprächen nicht zufrieden.
Inzwischen sind wir deshalb dazu übergegangen, die Bewerber stattdessen zu Schulungen einzuladen. Damit lernen sich die Bewerber und wir gleich in dem Rahmen kennen, in dem wir später zusammenarbeiten würden. Unsere Schulungen führen wir sowieso durch. Die Bewerber, die es da bereits nicht hinkriegen zu erscheinen, oder wenn sie verhindert sind, rechtzeitig abzusagen, kosten dann nicht noch zusätzliche Zeit. Damit beende ich diese Serie über elektronische Bewerbungen.
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