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Bewerbungen für Praktika, Ausbildungsplätze

Immer mal wieder Bewerbungen und ja, auch für Praktika und Ausbildungsplatz, sollte eine Bewerbung einigermaßen passen.

Diesen Artikel habe ich teils bereits 2007 erstellt. Bei der Überarbeitung 2025 habe ich mehrere Artikel zusammengefasst, weil es nicht mehr passend war, dass diese einzeln stehen.

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

2007 wollten wir erstmals einen Auszubildenden zum Fachinformatiker (eine Auszubildende wäre klasse gewesen, aber schon bei den Bewerbungen waren es nur sehr wenige Frauen). Erstaunt waren wir über das Alter der Bewerber. Gerechnet hatten wir mit 16-Jährigen, beworben hat sich niemand unter zwanzig. Die meisten Bewerber haben nicht nur die Mittlere Reife, sondern Fachhochschulreife.

Erschreckend war der Umgang mancher Bewerber mit Vorstellungsgesprächen. In einigen Fällen waren schon mehrere E-Mails hin und her nötig, um einen gemeinsamen Termin zu finden. Wobei im Nachhinein betrachtet wäre es sinnvoller gewesen, sich darauf nicht einzulassen; denn genau diese Bewerber kamen schlussendlich nicht zu den vereinbarten Terminen. An einem Tag erschienen gleich zwei Kandidaten einfach nicht und das ohne abzusagen.

Es ist mir ein Rätsel, warum sich jemand zunächst um einen Ausbildungsplatz bewirbt, dann jedoch schon ein Vorstellungsgespräch nicht wahrnimmt. Noch weniger verstehe ich, warum man nicht wenigstens absagt. Zumindest ein Zweizeiler per Mail sollte doch möglich sein.

Wir haben unterm Strich unseren Auszubildenden gefunden, er hat drei Jahre bei uns gelernt, dann die Prüfung bestanden und ist weiter in diesem Tätigkeitsfeld beschäftigt.

Nachwuchs in der IT

Aus aktuellem Anlass mal wieder was zu Bewerbungen.

In unserem Unternehmen nahmen wir einige Jahre immer wieder auch Schüler und Praktikanten. Insbesondere für kurze Praktika im Bereich von ein, zwei Wochen sind die Ansprüche an die Bewerber nicht sehr hoch. Ich erwarte keine ausgebildeten Fachinformatiker oder Mediendesigner, selbst die Bewerbung muss nicht perfekt sein. Hätte ich den Anspruch an eine einwandfreie Bewerbung, dann müsste ich fast alle Bewerbungen ablehnen.

Um es Bewerbern leichter zu machen stand auf unserer Website:

  • in welcher Form wir Bewerbungen erwarten
  • ein Link zu Bewerbung auf Wikipedia
  • wer bei uns Ansprechpartner für Bewerbungen ist
  • welche Adresse für E-Mail-Bewerbungen genutzt werden kann

Nach mehreren Jahren war und bin ich einiges gewöhnt und übergehe einzelne Tipp-, Rechtschreib-, und Grammatikfehler. Ich schaue mir auch Bewerbungen in der falschen Form an, eine Bewerbung ohne Bild oder Lebenslauf wird nicht automatisch aussortiert und selbst bei durchgehend falsch geschriebenem Unternehmensnamen lese ich noch weiter. Die durchschnittliche Bewerbung hat mehrere solcher Fehler, das ist schade, aber noch kein Grund sie abzulehnen. Allerdings gibt es Grenzen. Ich toleriere einige Fehler, wenn jedoch die gesamte Bewerbung den Eindruck erweckt, dass jemand noch nicht einmal versucht hat, sich Mühe zu geben, dann lehne ich ab. Bei Schülern bin ich deutlich großzügiger als bei Bewerber mit Berufserfahrung.

wenige Wörter passen nur auf eine DIN A4 Seite

Sicherlich ist manches was ich schreibe unternehmensspezifisch, wer sich beim Malermeister Klecksel oder beim Friseur Haarganztoll bewirbt, kommt wahrscheinlich auch noch mit Bewerbungen auf Papier an. PC-Kenntnisse und Interesse am Umgang mit Computern setzt bei diesen Berufen niemand voraus. Meines Erachtens wird jedoch von allen Arbeitgebern Interesse an der angestrebten Tätigkeit erwartet. Bei miradlo dreht es sich da um Computer, beim Maler um Farben und beim Friseur um Haare. Eine Bewerbung sollte in jedem Fall deutlich machen, dass sich jemand für das Themengebiet interessiert, in dem er oder sie sich bewirbt.

Jungs, gebt mir einen Grund, warum ich eure Bewerbung berücksichtigen sollte. Und, ja ich meine Jungs, ich spreche bewußt euch an, die Mädels, die sich bisher beworben haben, sind deutlich besser, wenn sie Bewerbungen schreiben. Wenn ihr euch von den schlechten Bewerbungen abheben wollt, dann empfehle ich euch weiter zu lesen.

Wunschbewerbung

Meine Wunschbewerbung ist eine Bewerbung, wie ich sie schon kaum noch erhoffe, die Realität hat mich da eingeholt, aber das was ich am liebsten bekommen würde…

Herausragend ist, was heutzutage die KI anbietet, wenn ich sie frage, siehe den Bewerbungvorschlag im Beitrag Bewerber und Bewerbungen

Sowohl auf unserer Website, als auch in anderen Stellenangeboten, erwähne ich deutlich, dass ich eine elektronische Bewerbung erwarte. Vermutlich gibt es auch heutzutage Tätigkeitsfelder, in denen schriftliche Bewerbungen auf Papier gewünscht sind oder gar ausdrücklich gefordert werden. Wenn das so ist, dann wäre eine elektronische Bewerbung fehl am Platz. 2025 sind das jedoch die Ausnahmen.

Bei miradlo verlange ich explizit elektronische Bewerbungen, daher beziehe ich mich bei meiner Wunschbewerbung auch auf die elektronische Form. Ich hielt es bereits ab 2004 für legitim die elektronische Form zu fordern, denn unsere Bewerber wollen sich mit Computern beschäftigen, egal ob es um Praktika zu Webdesign, Ausbildungsplätze für Fachinformatiker oder Aushilfsjobs von Schülern oder Studierenden geht. Wer sich in diesem Bereich bewirbt muss in der Lage sein sich elektronisch zu bewerben. Sollte jemand keinen Rechner Zuhause haben, so denke ich in der Schule oder im Umfeld muss es möglich sein eine solche Bewerbung zu verfassen.

Bewerbungsformulare aus der Hölle

Bei größeren Unternehmen gibt es häufig nicht die Möglichkeit sich per E-Mail zu bewerben. Stattdessen muss man sich durch meist, schlecht gemachte und nicht zuverlässig funktionierende Bewerbungsformulare durcharbeiten. Meines Erachtens unsinnigerweise, werden oft alle Daten des Lebenslaufs einzeln gefordert, d.h. man startet bei:

  • Monatsangabe Jahresangabe Schulname der Grundschule (zwei Klicks und ein Textfeld) und endet irgendwann viel später bei
  • Monatsangabe Jahresangabe Angabe der gerade aktuellen Tätigkeit

Insofern finde ich, sind E-Mailbewerbungen, bei denen einiges mehrfach genutzt werden kann, doch wirklich ein Traum und nicht viel Arbeit. Deshalb wäre es schön, wenn eine solche E-Mailbewerbung einige Grundregeln einhalten würde:

Wunschbewerbung – Grundlegendes

Wie ich mir eine Bewerbung so vorstelle hat sich im Lauf der Zeit und durch die eingegangenen Bewerbungen ergeben. Insbesondere das, was ich erwähne, was ich nicht will, entspringt leider nicht meiner überschäumenden Fantasie, sondern den mir vorliegenden Bewerbungen. Meine Wunschbewerbung, entspräche folgenden Regeln:

  • es ist eine E-Mailbewerbung und sie kommt nicht in Papierform
  • eine E-Mail mit Betreff
  • die E-Mail kommt bei der Adresse an, die dafür genannt wurde
  • eine persönliche Anrede (nicht: Sehr geehrte Damen und Herren)
  • das Anschreiben als Mailtext
  • einen einigermaßen fehlerfreien Text (Tippfehler, die zeigen, dass der Text nicht Korrektur gelesen wurde, müssen nicht sein; ebenso wie Rechtschreibfehler, die selbst die automatische Rechtschreibprüfung von Word finden würde)
  • keine Abkürzungen wie MfG, oder gar auch diese noch falsch mit MFG abgekürzt
  • ein korrekt geschriebener Unternehmensname (unser Unternehmen miradlo hat einen spanischen Namen, ja, aber ist das ein Grund ihn falsch zu schreiben?)
  • eine vollständige Bewerbung
    • Anschreiben
    • Lebenslauf
    • Bild
    • eventuell das letzte oder die letzten relevanten Zeugnisse
  • die formal korrekte Form
    • falls unsere Adresse genannt wird, dann bitte richtig:
      • miradlo (nicht groß geschrieben, nicht falsch geschrieben)
      • Ansprechpartnerin (z.B. Frau Ute Hauth)
      • die Adresse in vollständiger, korrekter Form (bitte nicht mit Resten irgendwelcher Links, die aus der Webseite kopiert wurden)
      • keine Nennung überflüssiger Angaben (ich kenne unsere E-Mailadressen und unserer Telefonnummern, die müssen nicht im Anschreiben auftauchen)
    • das Anschreiben am liebsten als Mailtext, alternativ kann es ein Anhang sein (allerdings: E-Mails deren einziger Text die Werbung des Free-Mail-Providers ist, müssen nicht sein.)
    • der Lebenslauf und ein Bild
    • Anhänge als PDF wären klasse (ich möchte weder Worddateien, ich kann diese zwar öffnen, aber ich habe gar kein Word. Noch weniger möchte ich andere individuelle Formate wie PowerPoint, oder was es sonst noch kreatives gibt. Ich kann auch solche Bewerbungen lesen, nur häufig stimmen dann weder die Formatierung, noch die Umlaute)

„nice to have“ einer Bewerbung

Was sich jede/r jedoch sehr gut überlegen sollte ist, sich mittels einer Website zu bewerben. Wählt man diesen Weg, dann sollte das sehr professionell sein. Man muss auch sicherstellen, dass die Webseite den aktuellen Standards entspricht, sonst kann es sein, dass sie nicht gelesen wird.

In größeren Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht auf alle Webseiten zugreifen lassen, kann es sonst passieren, dass zumindest eine Rücksprache mit dem Support erforderlich wäre. Ich wage anzuzweifeln, dass die entsprechenden Personalverantwortlichen sich diese Mühe machen.

Ein Link auf ein berufliches Netzwerk wäre für mich in Ordnung, wenn es dort umfangreiche berufliche Informationen zur Person gibt. Die Mindestanforderungen des Lebenslaufs müssten entweder im Anschreiben oder im Profil zu finden sein.

In meinem Unternehmen entscheide in erster Linie ich über Bewerbungen. Nur was mir gefällt, wird überhaupt in Erwägung gezogen. Wer sich bei mir mit einer Website oder einem Netzwerkprofil bewirbt, von diesen Formen erwarte ich keine Perfektion, aber ein beruflich, professioneller Rahmen sollten eingehalten werden.

Bei Netzwerken wie linkedin sollte man sicherstellen, dass der Empfänger Mitglied ist und das eigene Profil muss öffentlich lesbar sein.

Toll wäre eine Bewerbung, die…

Meine „nice to have“ Wunschbewerbung, entspräche nicht nur dem oben schon Geschriebenen sondern berücksichtigt darüber hinaus:

  • sinnvoll benannte Anhänge (Bewerber, die alle ihre Dateien bewerbung.doc und lebenslauf.doc nennen, sind nervig, besonders toll ist es wenn auch noch Leer- und Sonderzeichen im Dateinamen stehen. bewerbung.pdf und lebenslauf.pdf bekam ich von den Bewerbern 3, 7, 9, 10, 12, 14 heute morgen auch schon…
  • Klasse wäre sowas wie: bewerbung_vorname_nachname.pdf und lebenslauf_vorname_nachname.pdf ob da noch miradlo mit drin steht oder nicht, ist mir egal.)
  • gut durchdachte Eigenwerbung (klar, alle Bewerber versuchen sich in ein gutes Licht zu rücken, Behauptung und Bewerbung sollten zueinander passen)
    • wer schreibt: gute englische Kenntnisse in Wort und Schrift, der sollte zumindest in der Bewerbung beweisen, dass das im Deutschen klappt
    • wer schreibt: sehr gute PC-Kenntnisse, der sollte eine technisch einwandfreie E-Mailbewerbung verschicken, keine Worddokumente, denen man ansieht, dass noch nicht einmal Grundkenntnisse vorhanden sind. Wenig glaubhaft sind solche Ausssagen auch dann, wenn ich vier E-Mails bekomme, in denen das Anschreiben, der Lebenslauf, das Passbild und das letzte Zeugnis jeweils einzeln ohne weiteren Text verschickt wurden.
    • ein PDF hat einen Titel, ich weiß wie ich den in libre-Office anpasse, wie es in anderer Software geht, sollten Bewerber wissen, denn ein Lebenslauf der test123 heißt, oder eine Bewerbung von Fred, die Antons-Anschreiben im Titel stehen hat, ist nicht sehr professionell
    • wer schreibt: gute Kenntnisse von Grafikprogrammen, der sollte ein qualitativ hochwertiges Passbild mitsenden, das auf eine passende Größe skaliert wurde (ein 4,3MB großes Bild wirkt nicht professionell)
    • wer schreibt: fundierte Kenntnisse in HTML, der sollte darauf achten, mit welcher Webseite er oder sie in Verbindung gebracht werden kann
    • ja, auch Arbeitgeber können Suchmaschinen bedienen
    • und übrigens: programmieren kann man mit Java, PHP, C++ usw. HTML und CSS sind keine Programmiersprachen
  • wer sich bei einem Unternehmen bewirbt, das sich mit Informatikdienstleistungen und Webdesign beschäftigt, sollte damit rechnen, dass es jemand mit Fachwissen zu diesen Themen gibt, denn:
    • eine Absenderadresse, die eine private Domain enthält, führt mich auf die zugehörige Website
    • bei einem Namen der nicht gerade „Hans Müller“ ist, sollte man damit rechnen, dass ich diesen bei Google eingebe und mir anschaue, welche Ergebnisse da kommen
    • wenn ich eine Empfangsbestätigung für eine E-Mail bekomme, dann sollte man nicht später behaupten, man sei leider einige Tage nicht online gewesen
    • ich weiß, wie einfach man Free-Mail-Adressen bekommt, ich wundere mich über Bewerbungen von blümchen123@irgendwas.de oder dertolleheld2719@wasweissich.de, wer jedoch behauptet viel über Computer zu wissen, sollte in der Lage sein sich eine Adresse mit vorname.nachname@woauchimmer.de anzulegen
  • beeindruckt hätte mich eine Bewerbung, bei der deutlich geworden wäre, dass sich jemand über unser Unternehmen informierte und womöglich sogar die Hinweise zu Bewerbungen auf unserer Webseite nicht nur gelesen, sondern umgesetzt hätte. Das klappte viele Jahre nicht, die Hinweise habe ich mittlerweile entfernt

Nach der Bewerbung kommt, wenn alles geklappt hat das Vorstellungsgespräch. Wir waren mit den bisherigen Bewerbungsgesprächen nicht zufrieden.

Inzwischen sind wir deshalb dazu übergegangen, die Bewerber stattdessen zu Schulungen einzuladen. Damit lernen sich die Bewerber und wir gleich in dem Rahmen kennen, in dem wir später zusammenarbeiten würden. Unsere Schulungen führen wir sowieso durch. Die Bewerber, die es da bereits nicht hinkriegen zu erscheinen, oder wenn sie verhindert sind, rechtzeitig abzusagen, kosten dann nicht noch zusätzliche Zeit.

Als wir nicht mehr so häufig Schulungen für Mitarbeiter durchführten, gab es Kennenlerntermine im Arbeitsalltag, mehr zu Bewerbungen im Artikel Bewerber und Bewerbungen


Kommentare

2 Antworten zu „Bewerbungen für Praktika, Ausbildungsplätze“

  1. Um deine Frage mal kurz zu7 beantworten. Mein Vater ist Lehrer und Berufswahlkoordinator an einer Hauptschule. Ich weiss ganz genau dass dort sehr viel für den Berufseinstieg gemacht und geübt wird. Sehe ich jedoch manchmal die Bewerbungen die er zur Korrektur mit nach Hause bringt, muss man einfach nur lachen. Trotz Vorlagen sind die Schüler nicht in der Lage eine anständige Bewerbung zu Stande zu bringen. Die gleichen Zustände herschen an der Realschule sowie an den Gymnasien. Gebt nicht immer den Lehrern die Schuld.

  2. Für mich gibt es keine Frage mehr, ich habe keine Lust mehr mich um schlechte Bewerbungen zu kümmern, dafür gibt es zuviele. Deshalb entscheide ich nach Probeterminen mit Bewerbern.

    Ich gebe nicht nur den Lehrern die Schuld, zweifellos gibt es auch hoffnungslose Fälle, bei denen Lehrer nichts erreichen können.

    Allerdings gibt es auch die Fälle, in denen Bewerbungen eben gar kein Thema in der Schule sind.

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