Am Samstag hatten wir Betriebs-Weihnachtsfeier bei miradlo. Wie, ihr glaubt es sei grad nicht Weihnachten? Naja, nach Weihnachten ist vor Weihnachten, so wie nach dem Spiel vor dem Spiel ist… Mit sehr viel Aufwand hätten wir vielleicht im Dezember noch einen Termin gefunden, an dem alle Zeit gehabt hätten, allerdings eben irgendwie in andere Termine reingequetscht. Daher fand ich es doch deutlich besser einen Termin nach Weihnachten zu nehmen, denn auch in den Kneipen ist es viel einfacher einen Tisch zu bekommen, wenn nicht grad alle anderen Weihnachtsfeiern stattfinden.
Trotz der Niederlage des deutschen Handballteams haben wir uns gut amüsiert. Wie in Baden-Württemberg üblich, besteht auch das miradlo-Team nicht nur aus Konstanzern, die in der siebzehnten Generation hier leben. Manche hatten gestern noch Hoffnung auf den Europameistertitel ihres Lieblingsteams, das klappte nicht ganz, aber Kroatien ist Vize-Europameister. Ich habe mich ja über den Titel für Dänemark gefreut, klar hätte ich es den deutschen Jungs gegönnt, aber die sind ja schon Weltmeister. Nach zwei Semestern Studium in Kopenhagen hängt ein Stückchen meines Herzens jedoch nach wie vor an den Dänen.
Natürlich geht es auch bei uns im Team immer mal wieder um Baden und Schwaben. Die Witze zu diesem Thema und das sich gegenseitige Aufziehen gehört einfach dazu. Wir sind uns außerdem auch beim Fussball nicht einig, die einen hoffen bei jedem Spiel, dass der KSC (Karlsruher Sport-Club) gewinnt, die anderen träumen davon, dass der VfB (Verein für Bewegungsspiele Stuttgart) den Titel verteidigt.
Doch damit nicht genug, gestern ging es noch um echtes und nicht echtes Baden. Konstanz sei Niemandsland und Jogi Löw sei Schwabe. Da muss ich jetzt ganz offiziell nochmal widersprechen:
Selbstverständlich ist Jogi Löw kein Schwabe, wie man ja auch hört, wenn er spricht, er ist in Baden geboren und aufgewachsen.
Die Grenze zwischen Baden und Württemberg ist so merkwürdig, dass sie wohl niemand wirklich versteht. Konstanz, eine Stadt mit über zweitausendjähriger Geschichte, erlebte unterschiedlichste Zugehörigkeiten, manche freiwillig, andere auf Grund von Besetzung. Sprachlich ist es ebenfalls nicht ganz so einfach einzuordnen, der konstanzer Dialekt gehört zu den alemannischen Dialekten. Während das Bodenseealemannisch der anderen Seeseite deutlich näher am Schwäbischen liegt, hört man hier in der Gegend doch auch klar badische und zuweilen eher schweizerische klingende Anteile. Unterm Strich ist konstanzerisch zu badisch, um schwäbisch zu sein, jedoch auch zu schwäbisch um badisch zu klingen… Aber ganz Konstanz als Niemandsland zu bezeichnen ist schon sehr unerfreulich.
Wer jetzt glaubt wir hätten uns nur über Unwichtiges unterhalten, irrt. Wir haben über vieles gesprochen und gelacht, angefangen bei den genannten Themen über Musik, Konzerte, Tanzen und noch einiges mehr. Besonders wichtig dabei war, zumindest für mich, dass es prima geklappt hat, den ganzen Abend nicht über geschäftliche Themen zu reden. Harmloses Aufziehen, wegen zuviel oder zuwenig Urlaub und ähnliches zählt nicht. Beim Verabschieden haben wir uns noch ein frohes Fest und ein guten Rutsch gewünscht, schließlich war es unsere miradlo-Weihnachtsfeier. ;-)
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