Hat es sich gelohnt, gut ein Jahr eine bewohnte Baustelle zu haben?


Die Idee dieses Jahr nochmal einen Baustellenkalender sozusagen im Schnelldurchlauf durch die gesamte Zeit zu machen, hatte ich recht früh. Am Jahresanfang 2009 hatte ich noch die Absicht öfter direkt über die Baustelle zu schreiben, doch sehr bald wurde klar, dass das so nicht klappt.

  • Rolands Zimmer
  • Junior im Flur
  • Ahnengalerie im Treppenaufgang
  • Glasregal in Utes Zimmer
  • …es hat sich gelohnt: Flur mit Blick in Utes Zimmer
  • …es hat sich gelohnt: Glasbausteine in Utes Zimmer
  • …es hat sich gelohnt: Bar mit Blick zur Küche
  • Bad
  • WC im Obergeschoss
  • Utes Zimmer
  • Wohnzimmer
  • Roland am Herd
  • Frühstückstisch im Obergeschoss

Zunächst wollte ich nicht soviel Zeit auch am Rechner nochmal mit der Baustelle verbringen, für kurze Hinweise am Rande eigneten sich Kurzmeldungen per identi.ca und twitter auch besser, insbesondere in Kombination mit kommentierten Bildern (sowas gibt es mittlerweile hier im Blog in der Kategorie Bildle. ) Ein weiterer Grund war, dass ich nicht unzählige Baustellengeschichten schreiben wollte. Im Baustellenadventskalender 2009  ist die gesamte Zeit verteilt auf 24 Beiträge, hätte ich wöchentlich geschrieben wären es fast sechzig Artikel geworden.  Zusammengefasst sind alle Beiträge zur Baustelle unter anderem in der Kategorie Baustelle; von den eher kurzen Beitragen zum letztjährigen Adventskalender bis hin zu diesem Artikel gibt’s da einige Geschichten und Bilder. Am Ende eines Jahres mache ich für mich schon immer einen kleinen Rückblick dessen, was so war, was ich wollte, was ich erreicht habe und was ich glaube wie das kommende Jahr sein könnte. Insofern war es naheliegend auch dieses Jahr nochmal einen Baustellenadventskalender zu machen und so beides zu verbinden. Mein Rückblick auf dieses Jahr ist ganz klar zu einem großen Teil von der Baustelle beeinflusst.

Würde ich es wieder tun?

Nein, zunächst einmal ganz klar nein. Eine bewohnte Baustelle über den Zeitraum von mehr als einem Jahr, darauf würde ich mich ganz sicher nicht noch einmal einlassen. Wenn ich die erwähnte Zeitplanung vor Baustellenbeginn gehabt hätte, ob ich es dann getan hätte? Mit dem Wissen von heute, ja ich hätte es getan. Ich hätte sicher länger überlegt, ich wäre höchstwahrscheinlich einige Male noch deutlich genervter gewesen, aber ja ich hätte es getan. Warum?

Hat es sich gelohnt mehr als ein Jahr eine bewohnte Baustelle zu haben?

Ja, es hat sich gelohnt. Nein, ich möchte die Baustellenzeit ganz sicher nicht zurück haben. Aber ich fühle mich unheimlich wohl. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich bis auf einen ganz kleinen Kompromiss eine Wohnung, so wie ich sie haben wollte, so wie sie mir gefällt.

Welcher Kompromiss ist das?

Für meine Lieblingsversion fehlt die Bibliothek. Ich mag Bücher, ich lese schon immer gern, so wie Roland auch. Wir haben auch sehr viele Bücher, die überwiegend auf dem Speicher wohnen, weil eine Bibliothek einfach einen weiteren Raum erfordert hätte. Wir hätten die Bücher nur unterbringen können, wenn wir auf etwas anderes verzichtet hätten. Doch weder wollten wir eine kleinere Küche, noch ein kleineres Zimmer für mich, noch wollten wir alles bis zum Anschlag vollstopfen. Unser Speicher ist sehr groß, so dass die Bücher in sortierter Form dort untergebracht sind, deshalb ist es nicht so schlimm, wenn nur die jeweils grad aktuellen Bücher in der Wohnung sind und die anderen Bücher dort stehen.

Es hat sich gelohnt

Für mich hat es sich gelohnt, weil vieles jetzt so ist, wie ich es mag. Mit Hilfe der dreizehn Bilder beschreibe ich was uns wichtig war und wie wir es realisiert haben. Alle Dinge, die wir regelmäßig brauchen, haben ihren festen Platz und sind leicht zu erreichen. Meine Lieblingsfarben blau und weiß überwiegen und tauchen immer wieder auf. Ich habe eine Wäscheecke mit allem was mir dort wichtig ist. Die letzten Jahre waren Waschmaschine und Trockner in der Waschküche, da sind sie zwar aus dem Weg, doch es ist aufwändiger jedesmal runterzulaufen um nach der Wäsche zu sehen. Jetzt ist alles an einer Stelle, die Wäschekörbe, die Maschinen, die Schränke für Handtücher usw. Platz um zusammenzulegen, Bügelbrett und Bügeleisen.

  • Rolands Zimmer hat alles was er wollte, Schreibtische, Platz für DVDs, CDs und was ihm sonst noch wichtig ist. Es ist außerdem darauf ausgelegt auch Gäste zu beherbergen und hat ein Sofa, was zu einem 1,40-er Bett ausgezogen werden kann. Farblich ist der Raum auf die umliegenden Bereiche angepasst.
  • Eingangsbereich und Treppenaufgang sind rot-weiß, Farben die ich nicht ständig um mich haben könnte, die jedoch in Räumen, in denen sich niemand lange aufhält einen schönen Kontrast zu den sonst vorherrschenden Blautönen ergeben. Die „Ahnengalerie“ im Treppenaufgang ist für mich die perfekte Stelle für Fotos. Wenn ich will kann ich jederzeit gucken, aber die Bilder sind in keinem Raum, in dem ich mich länger aufhalte. Wir haben einen eigenen Schrank für alle Jacken, die man gerade nicht trägt, das verhindert eine überfüllte Garderobe. Die Telefonbank sorgt dafür, dass das Telefon, Zettel und Stift ihren Platz haben.
  • Ein Glasregal zwischen meinem Zimmer und dem Eingangsbereich lässt in beide Richtungen Licht durch und die Räume wirken so größer und offener. Das passt zu mir, denn ich mag keine geschlossenen Räume. Glasbausteine zwischen meinem und dem Schlafzimmer lassen tagsüber ebenfalls Licht durch und können vom Schlafraum aus mit einem Vorhang zugeklappt werden.
  • Mein Zimmer hat zwei Schreibtische, eine Nähecke, eine Leseecke, Glasvitrinen und das Glasregal, so dass hübsche Gegenstände – die mir wichtig sind – sichtbar untergebracht sind.
  • Die Bar die Küche und Wohnraum sowohl trennt wie auch verbindet gibt mir einen gemütlichen Platz, um Roland beim Kochen an seiner Kochinsel zuzuschauen. Die Küche im Wohnraum ermöglicht uns jedwede Unterhaltung auch wenn Roland gerade kocht, was er seither deutlich regelmäßiger und mit mehr Spaß daran macht, als in den letzten Jahren mit der Miniküche. :)
  • Das WC im Obergeschoss hat obwohl es klein ist ein Waschbecken und Spielereien wie Glassteine um Spiegelkacheln, die keinen Platz wegnehmen den Raum aber freundlich und gemütlich wirken lassen. Die Grüntüne hier kommen sonst nicht mehr vor und sorgen für den ganz eigenen Stil dieses Raums.
  • Das Bad in rot-weiß-grau ist hell, aber nicht kalt und ist ebenfalls vor allem praktisch und übersichtlich eingerichtet.
  • Im Wohnzimmer sind die dunklen Urgroßvatermöbel kombiniert mit denselben zarten Blautönen, die auch in der angrenzenden Küche wieder auftauchen

Spiegel, Glas, helle Wände und Böden sorgen dafür, dass kein Raum dunkel wirkt.  Die bewusst sehr hell gehaltenen Räume geben den dunklen, alten Möbeln den passenden Rahmen ohne beengend zu wirken. Zum dunklen Holz und den hellen Blautönen taucht immer wieder ein mattes silbergrau auf, so passen auch, Lautsprecherboxen, Abzugshaube und Geräte in der Küche mit ins Gesamtbild. Vorher hatten wir jahrelang vor allem optimal genutzten Stauraum, doch damit wirken Räume schnell überfüllt. Mit dem jetzigen Platzangebot war das nicht mehr nötig und wir wollten möglichst viel freie Flächen und eine ruhige Atmosphäre haben. Deshalb sind fast alle Räume eher sparsam eingerichtet und bekommen überwiegend durch Pflanzen einen lebendigen Rahmen.


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