- Baustellenjahre
Manch einer hat wohl wenig Alternativen um sich künstlerisch zu betätigen oder versucht sich auf der Baustelle selbst zu verwirklichen…
Selbstverwirklichung auf der Baustelle
Zumindest habe ich keine andere Erklärung von die unzähligen Jahreszahlen die es da so unter der Tapete gab. Meist an jeder Wand mehrfach, von 74 über 78 über 86 usw. Nett war unter einer Holzdecke eine vollständige Ausgabe des Südkuriers vom Januar 1984, den es damals nur auf Papier gab ;-)
Manch eine mehr oder weniger gelungene Zeichnung fand sich auch unter der Tapete. Die ein oder andere noch ganz nette Version eindeutig von Kinderhand. Manch andere Version nicht ganz so gelungen und nicht eindeutig zuzuordnen.
Spannend auch, wie häufig man dieselben Berechnungen auf einer Wand hinterlassen kann. Seit ich mal zwei Monate bei einem Maler gearbeitet habe sind Tapetenrollen 53 Zentimeter breit und 10,05 m lang. Der Maler erklärte mir, dass diese Maße sowohl beim Tapezieren auf Stoß wie auch beim Überlappen in den meisten Fällen und für alle gängigen Raumhöhen relativ wenig Verschnitt haben und einfach zu berechnen sind. Deshalb gibt es dieses Maß. Nun gut nicht jeder kennt die Gründe. Aber irgendwann nach einigen Malen tapezieren könnte man drauf kommen, dass eine Rolle beispielsweise bei der Standardraumhöhe von 2,42 m wie bei uns, ganz sicher zwei Meter Wandlänge abdeckt. Die Rechnung:
- vier Bahnen voller Länge sind aus einer Rolle möglich
- bei 53 Zentimeter Breite sind das halt mindestens zwei Meter…
Diese Berechnung erfordert ja nun nicht gerade mathematische Fähigkeiten. Tja, manch einer muss das trotz allem auf _jeder_ Wand mehrfach neu berechnen… ;-)
Von uns werden keine Jahreszahlen und auch keine Berechnungen der benötigten Anzahl Tapetenrollen pro Wand hinzukommen… ;-)
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